Report: Führungskräfte auf LinkedIn
Das Marktforschungsunternehmen BuzzValue hat für den Bau & Immobilien Report die LinkedIn-Aktivitäten der heimischen Branchenführungskräfte analysiert. Das Ergebnis ist ein wahrer Erdrutschsieg für Hubert Rhomberg, spannend ist das Rennen dahinter. Das gesamte Potenzial von LinkedIn als Informations- und Kommunikationsplattform wird noch von kaum jemandem genutzt, so die Analyse.
Im Frühsommer dieses Jahres hat das Social-Media-Marktforschungsunternehmen BuzzValue exklusiv für den Bau & Immobilien Report die LinkedIn-Aktivitäten der heimischen Bauund Immobilienwirtschaft unter die Lupe genommen (siehe Ausgabe 6/2021). Nicht nur zur Überraschung von BuzzValue-Geschäftsführer Markus Zimmer hat sich gezeigt, dass die Branche auf der Plattform eine richtig gute Figur macht. "Für fast alle der untersuchten Unternehmen stellt LinkedIn einen sehr wichtigen Schlüsselkanal in der aktiven Kommunikation dar. Die Bau- und Immobilienwirtschaft ist eine absolute Benchmark für andere Branchen", so Zimmer.
Nach der Unternehmensebene hat sich BuzzValue für den Bau & Immobilien Report jetzt die persönliche Ebene angesehen und die LinkedIn-Aktivitäten der Führungskräfte der Branche analysiert (siehe Kasten Analysedesign). Es wurde erhoben, wer die meisten Follower um sich schart, wie viele Posts im letzten Jahr abgesetzt wurden und für wie viele Interaktionen sie gesorgt haben. Der erste Platz geht mit Respektabstand an Hubert Rhomberg, CEO der Rhomberg Gruppe. Am Stichtag 6. Oktober versammelte er beeindruckende 27.497 Follower hinter sich. Mit 167 Postings sorgte er im letzten Jahr für über 17.000 Interaktionen. Zum Vergleich: Der Zweitplatzierte, Signa CEO Christoph Stadlhuber, kommt auf 3.878 Follower. Damit spielt Rhomberg in der Bau- und Immobilienbranche in einer komplett eigenen Liga. Wie erfolgreich Rhomberg auf LinkedIn ist, zeigt auch eine branchenübergreifende Führungskräfte-Analyse, die BuzzValue für das Industriemagazin durchgeführt hat. Dort belegt Rhomberg hinter Alexis von Hoensbroech, CEO Austrian Airlines, den zweiten Platz.
Viel ungenutztes Potenzial
So groß der Abstand von Hubert Rhomberg zum Rest der Bauwelt ist, so knapp ist das Rennen hinter dem Branchenprimus. Auf Signa CEO Stadlhuber mit 3.878 Followern folgt Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Ziegelindustrie, mit 3.367 Getreuen. Etwas größer sind die Abstände bei den Interaktionen. Die Beiträge von Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG verzeichneten im letzten Jahr fast 7.000 Interaktionen, jene von Wienerberger CEO Heimo Scheuch 3.444. Lässt man Hubert Rhomberg einmal außen vor, ist die Performance der anderen Führungskräfte, die es in die Top 20 geschafft haben, für Markus Zimmer "okay, aber ausbaufähig". Gerade im Vergleich zu den sehr guten Unternehmensseiten, hätten die persönlichen Auftritte noch Luft nach oben. "LinkedIn bietet auch für die Führungskräfte selbst viele Möglichkeiten. Sie können in Kommunikation mit unterschiedlichen Stakeholdern treten, von Mitarbeitern über Partner und Kunden bis zu den Medien", sagt Markus Zimmer. Dieses Potenzial nicht zu nutzen, sei schade – auch für das Unternehmen, das repräsentiert wird, denn ein guter LinkedInAuftritt ist immer auch eine Werbung. Diejenigen Führungskräfte, die schon jetzt aktiv und erfolgreich auf LinkedIn unterwegs sind, nennen dafür sehr ähnliche Beweggründe. Immer geht es darum, Informationen und Themen zu platzieren und ein Netzwerk aufzubauen bzw. zu pflegen. Natürlich nutzt man LinkedIn im Umkehrschluss auch dafür, sich selbst zu informieren und up to date zu bleiben, wie es Rechtsanwalt Stephan Heid von der IG Lebenszyklus Bau formuliert. Silvia Angelo schätzt an LinkedIn vor allem, dass die Plattform Raum bietet, um Erfolge zu feiern. "Gerade Frauen sagen viel zu selten: Das hab ich gut gemacht! - online ist das aber wesentlich einfacher als face-to-face. Mit meinen Beiträgen möchte ich auch andere Frauen ermutigen, sich und ihre Erfolge zu zeigen", sagt Angelo. Zudem sei LinkedIn gerade in Pandemiezeiten, wo immer wieder Veranstaltungen abgesagt werden müssen, eine gute Möglichkeit, sich virtuell zu vernetzen. Und Hubert Rhomberg räumt ein, dass er LinkedIn natürlich auch für die Beobachtung von Marktbegleitern nutzt.
Kein Patentrezept
Eine Anleitung für das perfekte Posting hat auch der Experte nicht. "Das gibt es nicht, weil auch niemand den LinkedIn-Algorithmus genau kennt", so Zimmer. Es gebe aber einige Richtlinien, an die man sich halten kann. Noch stärker als bei Unternehmensauftritten gilt für Führungskräfte "faces before places". Gerade bei Führungskräften gehe es darum, eine Geschichte zu erzählen. "Wie sieht der Arbeitsalltag aus, welche Termine stehen am Programm oder welche Gedanken beschäftigen mich. Das interessiert und sorgt für Aufmerksamkeit und Interaktionen." Im Endeffekt kommt es laut Markus Zimmer auf einen gelungen Mix von persönlichen, fachlichen und unternehmensspezifischen Informationen an. Kommentarlos die Beiträge des Unternehmensaccounts zu teilen, sei auf jeden Fall zu wenig.
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